DanceCoolTour

"TanzToleranz" ist ein Proiekt der kulturellen Bildung und ermöglicht es, innerhalb des Trainings der Kinder Werte wie Toleranz und Miteinander selbst zu erleben. Bei dem Projekt wird das Aktive (der Tanzunterricht) mit dem Wissen über die Kultur (Hip- Hop-Historie) ergänzt und mit den Alltagserlebnissen der Kinder (beispielsweise Schulhof-Situationen) verglichen. TanzToleranz ist ein Tanztheater zum Mitmachen. Hierbei wird eine selbst getanzte Geschichte über Toleranz und Miteinander einstudiert. Dies sorgt bei den Kindern für eine starke emotionale Verankerung der vermittelten Werte rund um das Thema Toleranz. Die Magdeburger Initiative „DanceCoolTour" bietet den Workshop an. Sie organisiert ihre Tanzprojekte in der Kin- der- und Jugendarbeit, um diese Werte zu vermitteln der Grundschule.

 

Da geht die Stimmung durch die Decke

Schüler der Grundschule zeigen in einer Abschlusspräsentation die Ergebnisse des Projekts „TanzToleranz"

Aus dem Lautsprecher dröhnt ein Hip-Hop-Lied. 142 Schüler fetzen los. Auch die Lehrer tanzen mit. Selbst manche der Besucher hält es nicht auf den Bänken. Die Halle bebt beim Finale der Toleranztanzwoche an der Grundschule Osterweddingen.

Von Udo Mechenich

Osterweddingen • Zwei Reihen an Schülern stehen sich fünf Meter auseinander gegenüber. Zwischen ihnen tippelt nervös ein Junge umher. Zum Takt eines Hip-Hop-Liedes wagt er sich in die eine Richtung, wird aber mit Gewalt wieder zurück geschickt. „Nein, wir wollen dich nicht", lautet die Botschaft der Mädchen und Jungen aus dieser Reihe. Die andere Reihe sieht das und macht ihm Mut, doch zu ihr zu kommen. Tanzschritt für Tanzschritt traut er sich voran und wird letztlich mit offenen Armen empfangen.

So startete bei der Grundschule in Osterweddingen die Abschlussprasentation der Mädchen und Jungen in der Sporthalle. Bei dem Projekt „TanzToleranz" hatten Schüler aus der vierten Klasse zuvor dieses Stück einstudiert. Darüber hinaus hatten alle Schüler im Rahmen des Projekts sich an richtigen Hip-Hop-Schritten probiert.

 

Nach der Aufführung der Tanzgeschichte durch die Schüler der vierten Klasse standen alle Mädchen und Jungen auf und suchten sich einen Platz in der Turnhalle. Jetzt tanzten alle 142 Schüler zusammen los. Die Halle bebte. Manche Eltern hielt es da nicht länger auf den Sitzbänken. Auch sie tanzten mit. Nun ging die Stimmung durch die Decke. "Wir haben heute hier eine volle Halle. Alle Bänke sind besetzt. So voll war es bei uns noch nie", freute sich die Leiterin der Grundschule Osterweddingen, Petra Meyer, als sie vor dem Tanzspektakel die Gäste in der Sporthalle begrüßte.Als dann Meyer in die Runde der Schüler fragte, ob sie bereit seien, schallte ihr ein lautes "Ja!" entgegen, das man wohl im ganzen Sülzetal gehört haben muss.

Trainiert hatte die Schüler Nico Hilger von der Initiative "DanceCoolTour". "Das ist meine Berufung. Ich möchte Kinder unterstützen und nutze dabei das Medium Tanz. So schaffe ich ein positives Gemeinschaftsgefühl. Kinder haben wahnsinnig viel Energie. Ich helfe ihnen mit meinem Tanzprojekt, genau diese Energie zu kanalisieren. Mit dem Projekt spannen wir dabei den Bogen vom Tanz hin zu dem Thema Toleranz. Wir tanzen zusammen. Das schafft ein Gemeinschaftsgefühl in der Klasse, und im Finale übertragen wir das auf die ganze Schule. Dann tanzen 142 Schüler."

"Das Projekt beschränkt sich nicht allein aufs Tanzen. Das Projekt beschäftigt sich auch mit dem Umgang mit Gefühlen, wie Gemeinschaft und Toleranz", zeigte sich die Leiterin der Grundschule Meyer begeistert. Sie habe sich so etwas auch in ihrer Schulzeit gewünscht. Aber damals klangen die Lieder noch anders. Sie selbst sei immer schon eine begeisterte Tänzerin gewesen. In der Kindheit beim Ballett. "Beim Breakdance hält es auch mich nicht auf dem Stuhl. Es ist wunderbar, dass ich diese Leidenschaft bei meiner Arbeit ausleben darf. Hier entsteht eine Energie - das ist unbeschreiblich." Solch ein Tanzprojekt sei Unterricht in der höchsten Form.

"Das Projekt ist echt super. Ich besuchte öfters die Proben und war total begeistert. Die Kinder auch. Sie lernten nicht nur die Choreografie mit großem Elan und Power. Sie hörten auch gespannt zu, was Toleranz bedeutet", betonte die Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule. Liane Samland, "das ist ein Projekt, das wir jedes Jahr wiederholen wollen. Hier lernen die Kinder Toleranz im täglichen Leben zu zeigen. Miteinander schaffen sie gemeinsam etwas."

 

 

 

 "Tanzen ist Lebensfreude und sorgt für Begegnung. Im Team zu arbeiten, die eigenen Stärken kennenzulernen und dabei kreativ zu sein, sorgt für ein unvergleichliches Erlebnis im Klassenverband", meinte Lehrerin Anja Schlender.

 Die Mutter von Henry (9, vierte Klasse) und Helene (7, erste Klasse), Carolyn Petzel aus Altenweddingen, saß am Rand und schaute sich begeistert die Tanzvorführung der Schüler der vierten Klasse an. "Frau Meyer macht das sehr engagiert. Das ist mal wieder ein tolles Projekt. Ich bin ganz dankbar für solche besonderen Aktionen mit und für unsere Kinder."

Mittendrin bei der Tanzgeschichte der vierten Klasse waren auch Hanna (9) und Leevi (10). "Das Projekt war absolut super. Wir haben uns sehr viel bewegt. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal in der Schule Breakdance lerne", sagte das Mädchen. "Zusammen konnten wir uns beim Tanzen richtig austoben und haben dabei noch gelernt, wie man zu Hip-Hop tanzt", sagte der Junge.

 

Danke Nico!!!